Manchmal ist dieses eher dusselig gewordene Facebook ja doch für etwas gut. So habe ich neulich Werbung von Ludwig von Kapff in meine Timeline gespült bekommen: eine Anzeige, in der das Weinkontor aus Bremen, von dem ich vorher noch nie was gehört hatte, Werbung für seine Onlineweinproben macht. Obwohl ich eigentlich nicht auf diese ganzen Onlineangebote stehe und auch in Zeiten von Corona versucht habe, jegliche Zoomactions zu umgehen, war ich sofort Feuer und Flamme. Dem Alkohol mittlerweile wieder zugetan und noch nie eine Weinprobe erlebt, habe ich sofort Blut geleckt und Nägeln mit Köpfen gemacht: Den Ludwigs bei FB geschrieben, dass ich einen kleinen Blog betreibe und gerne über eine ihrer Onlineweinproben berichten würde. Normalerweise nutze ich meinen Blog ja gar nicht für solche Geschichten und begreife mich auch nicht als Influencerin, sondern bin und bleibe eine „echte“ Redakteurin. Aber dass der Weinhandel direkt auf meine Anfrage reagiert hat und ich mir aussuchen sollte, an welcher Probe ich teilnehmen will, fand ich dann doch ganz gut.
Ich habe mich für die Probe mit dem Titel „Uns gehts Rosé“ entschieden und zwölf Flaschen zugeschickt bekommen.
Die wurden natürlich nicht alle an dem Abend verköstigt, sondern vier Flaschen waren zum Probieren und drüber Philosophieren angedacht. Von denen habe ich aber jeweils drei Stück bekommen – was sich als supergeil erweisen sollte, denn alle vier Weine haben tatsächlich fantastisch geschmeckt.
Ich trinke gerne Wein, bin aber nicht wirklich eine Weinkennerin. In Weinläden tue ich mich schwer damit, meinen Geschmack zu beschreiben. Und das, obwohl meine Tante Sommelière ist und wir schon Einiges zusammen verschlungen haben.
Die hat mir immerhin mal erklärt, dass ich entgegen meiner Ansicht sehr wohl Weine mit Säure mag, diese aber gut eingebunden sein muss. Aha. Dass die vier Weine von Ludwig von Kapff mir allesamt schmecken würden, hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Denn auch wenn ich keine Kennerin bin und weit davon entfernt, Aromen rauszuschmecken, so hat meine Tante mir doch längst einen sehr guten Weingeschmack bestätigt. Und die muss es ja wissen.
Obwohl ich in Bezug auf die Weine also leicht skeptisch war, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie alle mögen würde, eher gering war, habe ich mich tierisch auf die Probe gefreut. Letzten Donnerstag war es endlich so weit. Ich habe die vier Pullen gekühlt mit zur Arbeit genommen und dort morgens in den Kühlschrank gelegt. Abends war ich mit Patrick verabredet. Der hat die schönere Dachterrasse (natürlich habe ich schon an die Fotos gedacht) und wir trinken momentan eh ständig Wein zusammen und genießen gemeinsam das Leben; er war meine erste Wahl für dieses Erlebnis, das ich unbedingt teilen wollte. Sowas macht ja zu zweit viel mehr Spaß.
Bevor es tatsächlich losgehen konnte, wurde es etwas trubelig. Wir hatten 30 Grad in Köln und Patrick musste in der halben Stunde zwischen meiner Ankunft bei ihm und dem Start der Weinprobe dringend noch duschen können. Ich kümmerte mich derweil ums Essen: Roastbeef und Ofengemüse. Das sollte während der Probe im Ofen garen. Für die Probe selbst habe ich Weizenbaguette und Wasser vorbereitet – so machen das die Profis.
Man soll sich ja seine Geschmacksnerven nicht mit irgendwelchen Ablenkungsmanövern zukleistern, sondern sich schön auf die Weine konzentrieren.
Richtig trubelig wurds dann um kurz vor halb acht. Erst fünf Minuten vor Beginn hat sich Patrick, dem ich extra vorher den Link zur Probe geschickt hatte, mit den technischen Details beschäftigt. Für mein Rodeoherz viiiiel zu spät und siehe da: Es hat tatsächlich nicht auf Anhieb funktioniert. Ich bin tausend Tode gestorben, habe unser Vorhaben schon scheitern sehen und überlegt, wie ich das vor Ludwig rechtfertigen soll – zwölf Flaschen für umme und dann einfach nicht teilnehmen. Den Teufel hatte ich umsonst an die Wand gemalt, nach ein bisschen Hin und Her konnten wir uns doch in die das Zoommeeting schalten.
Und da saßen sie auch schon alle: Oliver Fleischer, seines Zeichens Schauspieler, hat die Weinprobe moderiert. Michael Penno, vorgestellt als der „Analytiker unter den Weinverkostern“, war einer der Gäste mit dem viel diskutiert wurde. Astrid Paul, die selbst einmal ein Weingut geleitet hat und seit 11 Jahren den Blog Arthurs Tochter kocht betreibt, war die kulinarische Expertin in der Runde und hat uns erklärt, welche Gerichte zu welchem Wein passen. Außerdem dabei: Weintrinker aus ganz Deutschland, manche in Gruppen, manche alleine, die einen drinnen, die anderen draußen. Das fand ich herrlich, die vielen zugeschalteten Leute und ihre Wohnungen und Gärten zu sehen und zu wissen, dass wir in der nächsten Stunde alle dasselbe machen würden: Vor unseren Rechnern sitzen und Wein süppeln.
Wir starten mit der schönsten Flasche. Auf dem Etikett ist ein niedliches Schweinchen, was mir schon mal außerordentlich gut gefällt, das Auge trinkt ja schließlich mit.
Es handelt sich um einen Franzosen, den Réserve du Cochonnet Rosé, ein „durchgegorener Südfranzose“, wie Michael ihn beschreibt. Ich habe erst kürzlich mit meiner Tante einen weißen Südfranzosen vom Rewe, der mittlerweile wirklich ein gutes Sortiment hat, getrunken und meine Tante hat von der tollen Mineralik geschwärmt, das habe ich mir gemerkt und sogar zu schmecken geglaubt, dass ich weiß, was sie meint. Ich vermute, bei diesem Rosé etwas Ähnliches zu schmecken und siehe da: Michael lobt die „tolle Mineralik“. Am ulkigsten finde ich seine Beschreibung, dieser Wein habe
„ein kleines Säureschwänzchen hinten dran“.
Das kann ich nicht wirklich identifizieren, stelle aber fest, dass das Säureverhältnis dieses Weins hervorragend zu meinem Geschmack passt. Ich bin positiv überrascht, mag den Duft nach frischen Beeren und die dezente Zitrusnote. Einmal mehr stelle ich fest, welch hervorragendes Sommergetränk ein kühler Rosé doch ist – seine Frische passt perfekt zu den tropischen Temperaturen des Tages.
Da die drei Experten lange genug über den Wein reden, haben Patrick und ich Zeit, mehr als nur ein Probierschlückchen zu genießen.
Das muss einfach sein, so gut wie der Wein schmeckt. Außerdem hat der Oli es auch gut gemeint: Was der sich ins Glas gekippt hat, kann man auch nicht gerade Probierschlückchen nennen: halb voll, sein Humpen. Die drei Experten fachsimpeln darüber, was man zu dem Wein am besten isst und landen bei Bouillabaisse (Fischsuppe, schluck) und Krustentieren – toll für jemanden wie mich, der kein Meeresgetier isst. Abschließend beschreibt Oliver den Wein als „unkompliziert“, der Zugang zu ihm erfordere nicht viel Expertise, er mache auch so Spaß. Dem kann ich nur zustimmen. Und Prost, next.
Wein Nummer zwei stammt von „3 Habarer“, also drei Kumpels oder auch Spezies aus dem österreichischen Kremstal. Das Etikett gefällt mir wieder gut, ich mag stilisierte Männeckes vor Bergen.
Zuerst reden wie über die Farbe, die sich deutlich vom ersten Wein unterscheidet. Astrid findet, der Tropfen sehe „erdbeerig“ aus.
Michael will hier „Wildlachsrosa“ identifizieren,
so so. Die Farbunterschiede sind übrigens das Ergebnis unterschiedlicher Produktionsweisen, hier spielt zum Beispiel eine Rolle, wie lange der Most auf den Traubenschalen liegt. Das Bukett duftet wie ein großer Korb frischer Beeren, so viel kann ich sagen. Welche Beeren es sind, müssen mir die Experten verraten. Himbeeren und Walderdbeeren also, ah ja. Der erste Schluck ist ähnlich himmlisch wie der von Runde eins. Gibts doch gar nicht, schon wieder voll mein Geschmack!
Man kann zwischendurch per Chat Fragen stellen und ich nutze die Gelegenheit. Mir kommt es so vor, als hätte dieser Wein deutlich weniger Säure als der erste. Und siehe da: Ich habe Unrecht. Michael erklärt, es gibt einen Unterschied zwischen tatsächlicher und wahrgenommener Säure. Der zweite hat deutlich mehr, als der erste, was allein in den unterschiedlichen Rebsorten begründet liegt; Grenache hat weniger Säure, als Zweigelt. Das Ganze wird dann auch noch regelrecht wissenschaftlich erklärt, zu komplex für mich, ich steige aus und trinke munter weiter ….
mmmh, dat schmeckt!
Die Experten landen beim Thema gekühlter Rotwein und geben uns Zoomteilnehmern mit auf den Weg, dass man Rotwein umso besser kühlen kann, je weniger Tannine (Gerbstoffe) er hat. Ich werde glaube ich dabei bleiben, im Sommer Weißwein, Rosé, Prosecco und Crémant zu trinken und Rotwein nur an kühleren Tagen heranzuziehen.
Das Fazit zum Rosé von „3 Habarer“: Michael vergleicht mit Nummero uno und findet: „Dieser Wein hat mehr Komplexität in seiner Stilistik, aber eben auch mehr Säure.“ Mir hat er trotzdem wunderbar geschmeckt, herrlich erfrischend und sehr aromatisch. Und ich hab ja gelernt: Wenn die Säure gut eingebunden ist, darf sie auch in meinem Wein vorkommen.
Wein Nummer drei stammt vom Bodensee, der einzige Deutsche unter den vieren. Der Spätburgunder aus dem markgräflich badischen Weinhaus nennt sich „Edition Schloss Salem“ und kommt in der schlanksten Flasche für regulär 9,95 daher. Die Farbe ist etwas dunkler und leuchtender als bei den vorherigen Weinen und das Bukett duftet einmal mehr nach unterschiedlichen frischen Beeren. Astrid verrät schnell, dass es sich hierbei um ihren Favoriten handelt, den sie gar „kräuterig“ findet. Sowohl für sich genommen, also als Stand-Alone, als auch zum Gericht, das sie eigens für die Weinprobe kreiert hat, ist der Tropfen vom Bodensee ihr Topkandidat. Er bitzelt ein bisschen im Mund und tatsächlich: Michael erklärt, dass etwas Kohlensäure „drauf gemacht wurde für mehr Frische“. Auch dieser Wein schmeckt mir fantastisch und ist für meinen Gaumen gar nicht sauer. Umso überraschender zu erfahren, dass dieser Tropfen die meiste Säure von allen vieren hat. „Aber die ist reif und nicht störend“, weiß der Experte und sorgt bei mir schon wieder für ein „Aha“-Erlebnis. Der Kenner weiß noch mehr zu berichten: Dieser Spätburgunder, der hoch angebaut wird und deshalb besonders frisch ist, weist die „höchste Komplexität“ unter den zu verkostenden Weinen auf und ist für ihn deshalb der „beste Kooperationspartner“. Auch Astrid favorisiert diesen Kandiaten und kann zum Besten geben, dass der Flascheninhalt nicht nur perfekt zum Kalbstafelspitz passt, sondern auch zu einem klassischen Teller Spaghetti Aglio Olio.
Der vierte und letzte Wein, der Delheim Pinotage Rosé, ist am weitesten gereist: vom Simonsberg in Südafrika. Pinotage ist eine Rotweinsorte, die durch die Kreuzung von Pinot Noir (
Was für ein toller Abend, was für eine schöne Idee: Mit Menschen aus der ganzen Republik zusammenzusitzen und gemeinsam mit Experten Weine zu verköstigen und dabei was zu lernen.
Die Onlineweinproben sind aus der Corona-Not heraus entstanden, werden aber ab September fester Bestandteil von Ludwig von Kapff aus Bremen. Ich finde die Idee genial und die Proben gibts natürlich auch zu unterschiedlichsten Themen. Erst kürzlich beispielsweise ging es explizit um Grillweine und auch Schaumweine (omnomnom) waren schon Thema. Man bestellt sich einfach im Vorfeld das Weinpaket das zur Probe gehört, meldet sich online zur kostenlosen Probe an und schon kann es per Link losgehen.
Und das Beste zum Schluss:
mit dem Rabattcode Ludwig15 erhältst du bis einschießlich 04.08.2020 15 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment im Onlineshop – Prost!
Willst genau die Weine probieren, die ich auch testen durfte? Dann mach mit beim Gewinnspiel!
Wir verlosen 1 x das Weinpaket „Uns geht’s Rosé“ im Wert von 92,40 Euro.
Satte 12 Flaschen Rosé für einen herrlichen (Spät)Sommer! Alles was du tun musst, ist den Beitrag zu teilen und Ludwig von Kapff bei Instagram zu folgen.
Das Gewinnspiel läuft vom 22.07.-15.08.2020. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren aus Deutschland. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist nur im eigenen Namen möglich. Die Gewinnerin/ der Gewinner wird per Facebook Messenger benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Was passiert mit den erfassten Daten?
Es werden alle Namen der Teilnehmer erfasst und zur Gewinnermittlung gespeichert. Alle Daten werden spätestens 30 Tage nach Ende des Gewinnspiels gelöscht. Es werden keine Daten an Dritte weitergeben. Den Teilnehmern stehen gesetzliche Auskunfts-, Änderungs- und Widerrufsrechte zu. Außerdem gelten die Datenschutzhinweise der Ludwig von Kapff GmbH.
Danke, Ludwig, für dieses schöne Erlebnis!
P.S. Dieser Blog verspricht vor allem eins: Authentizität. Wenn mir ein Wein nicht geschmeckt hätte – womit ich gerechnet hatte – hätte ich das geschrieben. Auch Patrick war von allen vier Tropfen begeistert. Sein Favorit war die Nummer drei. Ich habe leider keinen Favoriten, die Qual der Wahl fiel mir einfach zu schwer.
[…] dass ich einen eher unbedeutenden Blog betreibe und schrieb Patrick, mit dem ich auch schon die Onlineweinprobe gemacht habe, von meiner kongenialen Idee. Nicht ohne zu erwähnen, dass das 100%ig nicht klappt […]
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