Ich spüre das doch: Habt ihr nicht gestern gedacht: „Joa, wär schon ganz nett, öfter als nur sporadisch Socken von Mutti, Omma und dem Nikolaus geschenkt zu bekommen!“? Ich kann diesen Gedanken verstehen. Socken sind ja einfach ein praktisches Geschenk: Man braucht sie nun mal und gibt ungerne – bis auf mal für ein besonderes Exemplar – Geld für sie aus.
Und jetzt das: ne perfekte Lösung! Ein Startup für hübschen Fußzwirn, der monatlich in deinem Briefkasten landet. Sockprise heißt das freshe Konzept. Wer des Englischen und Wortspielen mächtig ist, ist jetzt so klar im Vorteil, wie damals beim Taibergtext die Rückwärtsleser.
Es geht um Socken und ne Überraschung. Vier Jungens mit acht Füßen haben sich zusammengetan, um Freude zu schenken. Und zwar mit stylishen Klamotten für die Zehen. Die Überraschung daran ist nicht diese grandiose Idee an sich, sondern dass man vorher nicht weiß, wie die nächste „Monatssocke“ aussehen wird. Nur so viel steht fest: Alle Designs sind liebevoll-charmant und mit jeder Sockenpost gibt’s die Geschichte zum jeweilgen Motiv zu lesen. Nix random, durchdacht! So auch die Sockenschublade für den Briefkasten:
Nun denkt ihr natürlich: „Super! Wo spürt die Lisa so was Tolles nur wieder auf?“. Ich will es euch verraten: bei Facebook. Nachdem mir dieser oft so gähnend langweilige (diese ganzen Weihnachtsmarktfotos – äh, waaaayneeee??), aber doch scheiße süchtig machende Verein in letzter Zeit ob seiner banalen Inhalte gehörig aufn Sack geht, erfahre ich dort (wenn ich lange genug meine Timeline runterscrolle) oft ganz erstaunliche, nützliche, teilweise sogar vorstellungswürdige Dinge.
Dieses Mal hatte ein flüchtigster Feierbekannter mein neues Blogfutter gepostet: Sockprise also. Machte mich nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch direkt an. Draufgeklickt und beim Lesen gedacht: „Halleluja, wer schreibt das??“. Also direkt in die Tasten gehauen: Betreff „Let’s sock together!“, ins Haus fallende Tür: „OMG how cool are you? Und wer schreibt diese anbetungswürdigen Texte auf eurer Seite? Ich find euch toll! Und möchte euch featuren“.
(Ihr solltet euch wirklich dringend das FAQ durchlesen. Kostprobe:
„Wie kann ich meine Bestellung stornieren?“ „Du wolltest eigentlich nur einmal durch unser Bestelltool klicken und hast auch aus Versehen deine Bezahldaten eingegeben? Dann schick uns schnell eine Mail an dont@sockprise.me mit Name und Abo-Nr.“
– love it!)
Um ein Telefoninterview, Respekt für ne süße Idee und zwei hübsche Paare Socken reicher weiß ich mittlerweile:
„Was früher die Krawatte war, ist heute die Socke“.
Wo man Statements einst um den Hals wickelte, hüllt man damit heute die Käsemauken ein. Das ist Leon und Mario 2014 bei ihrem USA-Aufenthalt aufgefallen: Was hierzulande noch eher selten und vornehmlich unter den hipsten Hipstern und ihren hochgekrempelten Jeans/Chinos verbreitet ist, war unter den Amis schon damals selbstverständlich und ist dort heute ein weitverbreiteter Selbstläufer –
die bunte Statementsocke.
Für wunderbar empfunden, holte das verzückte Duo zwei Freunde, einen Investor sowie Bürokatze Cloey ins Boot und stürzte sich sich mit wehenden Fahnen in Form von farbenprächtigen Fußkleidern ins Abenteuer „Sockenrevolution“. Einen Trend zu Abos im Allgemeinen und bunten Socken im Speziellen erkannt, war die konkrete Geschäftsidee bald geboren: monatlich bunte Sockenpost im Abonnement, Laufzeit 3/6/12 Monate. Oder du bestellst nur ein einziges Paar (9,90 Euro), aber das ist natürlich nicht Sinn und Zweck eins Abos, verstehe selbst ich.
Als ich vor ein paar Wochen auf mein Päckchen mit Taiberg-Dosen, bzw auf die Benachrichtigung dazu wartete, fiel mir auf: „Wie lange ist es her, dass ich erwartungsvoll, freudig errregt den Briefkasten geöffnet habe?“ . Lange! In Zeiten dieses Internets kriegt man ja kaum noch Handgeschriebenes in den Kasten (Adresse gerade auf Anfrage). Täglich den Blechbottich zu öffnen, ist doch wirklich zur unliebsamen Pflicht verkommen. Was soll schon Positives, geschweige denn Schönes drin sein? Das dachten die Jungens sich auch und möchten:
„Man soll sich wieder auf Post freuen!“.
Wenn man stolzer Besitzer eines Sockpriseabos ist, darf man das immer Mitte des Monats. Da kommt es nämlich, das neue, garantiert farbenfrohe Paar. Denn die Mission der Boys lautet „Bye bye Sockentristesse, hello Feet Crazyness“
(1. Anmerkung: dieser Reim ist von mir)
(2. Ich hoffe ich blamiere euch damit nicht, Sockprisies)
Bedeutet: Das Abo garantiert nicht nur, niemals nie ein graues, weißes, geschweige denn schwarzes Paar zu liefern. Nein, die Fußkleider der in Münster, Hamburg, München und Frankfurt verstreuten Jungs schaffen Kommunikation. Sie sind Eyecatcher und Türöffner für Gespräche. Wie Hunde.
Und wie tragen sich die potentiellen Gesprächsthemen? Herrlich! Freund, den ihr schon aus dem Mediterana Erlebnisbericht kennt, ganz fachmännisch: „Das ist auf jeden Fall bessere Qualität als die von H&M, schön weich“. Find ich auch und möchte außerdem zeigen, dass Leon mich nicht angelogen hat:
Die Unisexpaare passen ner 40 genauso wie ner 45. Na gut, hier im Bild sind’s ne 41 und ne 46. Und mir ist meine Socke ein minibisschen zu groß. Ganz egal und besser als zu klein. Das sind sie selbst Freund nicht. „Passt perfekt und zwickt nirgends“.
Auf dieser Socke seht ihr übrigens Eichhörnchen Kurt, Cloeys Urlaubsvertretung. Gibt’s hier sogar im Bewegtbild:
Wie man Kurt (den auf der Socke!) am besten kombiniert? Auch hier helfen die acht Füße gerne. Zwar schwören sie: „Sockprise-Socken passen zu jedem Outfit“, bieten aber trotzdem Inspiration an: „Einfach ein Foto mit dem Hashtag #sockprise auf Instagram posten und Beratung anfragen!“
Professionell, wa? Ich finds einfach nur herrlich, vor allem wenn ich so was höre:
„Wir sehen uns nicht als Unternehmen, sondern als Sockenfreunde“
Awwwww ♥ ♡♥ ♡♥ ♡
Gefällt dir auch? Wusst ich’s doch. Dann haste jetzt folgende Möglichkeiten:
a) würdige Menschen aus deinem Umfeld per Fingerschnips mit wenigen Klicks mit wunderhübschen Socken beschenken,
b) hoffen dass du so geile Freunde hast, dass einer dich zu einem glücklichen Sockenempfänger auserkort (auserkiest muss das übrigens heißen, aber das versteht ihr doch dann gar nicht!?)
c) gönn’s dir einfach richtig hart und beschenk dich selbst mit kreativen Fußkleidern.
Übrigens: Bald ist Weihnachten.
Übrigens: Ich kenn schon die Silvestersocke – Knaller, promise!
Mega chic diese Fußkleidchen. Würd ich sofort ordern für den Mann, aber der trägt nix unter 90 Prozent Baumwolle. Ich brauch ne Sockprise-Petition für mehr Naturknöllchen-Substanz!